Eibe Ratgeber

Eibe Ratgeber

Alles zur Eibe: pflanzen, düngen, schneiden, Schädlinge bekämpfen

Kaum eine Heckenpflanze verunsichert die meisten Gartenbesitzer so sehr wie die Eibe. Einerseits weist sie alle Eigenschaften, die eine gute Hecke haben sollte, auf: Sie ist immergrün, pflegeleicht, schnittfest und winterhart. Allerdings ist Eibe auch giftig, was vor allem Familien mit Kindern oft davon abschreckt, zu dieser Heckenpflanze zu greifen.

Das musst Du über Eibe wissen

Die Pflanzengattung der Eiben ist vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet. Von den etwa zehn Arten ist in Europa nur eine einzige heimisch – die Europäische Eibe Taxus baccata. Als Heckenpflanzen kommen allerdings auch Züchtungen anderer Arten zum Einsatz. Von ihrem Erscheinungsbild her ist die Eibe ein typisches Nadelgehölz, das tendenziell eher strauch- als baumartig wächst. Die Blüten sind unauffällig, dafür fallen die roten Samen im Herbst umso mehr auf.

Fast alle Bestandteile der Eibe, Rinde, Nadeln und Samen sind giftig. Lediglich der rote Samenmantel ist ungiftig und bei Vögeln als Nahrung sehr beliebt. Sie tragen auf diese Weise zur Verbreitung der Pflanzen bei, da sie den eigentlichen Samen unverdaut wieder ausscheiden.

Die verschiedenen Eibenarten

Eibe

Als Heckenpflanzen kommen sowohl unterschiedliche Arten der Eibe als auch verschiedene Züchtungen, sogenannte Sorten zum Einsatz.

Taxus baccata

Die Europäische Eibe ist die hier heimische Form mit den wohlbekannten roten Früchten. Diese trägt sie jedoch erstmals nach etwa 20 bis 30 Jahren. Sie ist relativ anspruchslos, was ihren Standort angeht, austriebsfreudig und damit gut schnittverträglich. Das sorgt für einen schnellen, dichten Blickschutz, macht aber auch häufige Formschnitte nötig. Die robuste Art kann sehr alt werden, eine gut gepflegte Eibenhecke kann über mehrere Generationen genutzt werden. Kalte Winter und Frost sind kein Problem für die im Norden heimische taxus baccata, die Du in der Regel sehr günstig kaufen kannst.

Taxus baccata ‚Fastigiata Robusta‘

Die schmale Säulen-Eibe wächst weniger in die Breite, dafür mehr in die Höhe. Durch den aufrechteren Wuchs der Zweige eignet sie sich besonders gut für schmale Hecken, ohne dass Du deswegen mehr wegschneiden müsstest. Einzelne Gärtnereien haben ihre eigenen besonders schmalen Sorten. Fragst Du nach einer Säulen-Eibe, sollte man Dir aber stets weiterhelfen können.

Taxus baccata ‚Semperaurea‘

Die goldene Straucheibe ist mit ihren goldgelben Nadeln ein besonderer Blickfang. Da diese weniger Chlorophyll enthalten als die ursprüngliche Eibe, wächst sie nur langsam – etwa zehn bis zwanzig Zentimeter im Jahr. Im Alter verfärben sich die Nadeln etwas grünlich, werden jedoch höchstens gelb- und nie tiefgrün.

Taxus media hillii

Eibe

Die männliche Form der Bechereibe hat den Vorteil, dass sie keine Früchte trägt, sodass beispielsweise kleine Kinder nicht in Versuchung geraten, diese zu essen. Mit drei bis fünf Metern wird sie auch nicht ganz so hoch wie die Europäische Eibe und wächst etwas langsamer, ist also pflegeleichter. Als Hecke sollte sie dabei nicht höher als zwei Meter gezüchtet werden, weil sie sonst einer eventuellen Schneelast nicht standhalten kann. Ähnlich wie Taxus baccata ist die Bechereibe winterhart, langlebig, robust und anspruchslos.

Taxus media hicksii

Die weibliche Form der Bechereibe gleicht in ihren vegetativen Eigenschaften der männlichen Form. Der einzige Unterschied ist, dass sie, genau wie die Europäische Eibe, im Herbst rote Früchte trägt.

Eibenhecke pflanzen

Wenn Du schon beim Setzen deiner Eibenhecke einige wichtige Regeln beachtest, steht einer prächtigen Heckenpracht nichts im Wege.

Der richtige Standort

Eiben gehören zu den schattenverträglichsten Heckenpflanzen überhaupt. Sie gedeihen hervorragend an halbschattigen bis schattigen Standorten und haben, anders als die meisten anderen Pflanzen, eher in der Sonne Probleme. Gerade im Winter bei Sonne und starkem Wind trocknet die immergrüne Eibe nämlich schnell aus. Sie mag deshalb auch lieber luftfeuchte Lagen als trockenes Stadtklima.

Was den Boden angeht, sind Eiben anspruchslos. Sie bevorzugen kalkhaltige und etwas lehmhaltige Böden, kommen aber auch auf sandigem, schwach saurem Untergrund zurecht. Sie benötigt zwar nicht sonderlich viel Wasser, an trockenen Standorten sind Eiben aber anfälliger für Spinnmilben.

Eibenhecke setzen

Eibe

Der beste Zeitpunkt zum Setzen einer Eibenhecke ist in der Regel das Frühjahr. Dann haben die Pflanzen noch ausreichend Zeit, genug Wurzeln zu bilden, um sich im folgenden Winter bereits selbst mit Wasser zu versorgen. Du kannst Eiben auch erst später im Jahr pflanzen, dann solltest Du aber stets aufmerksam auf Anzeichen von Wassermangel achten und dementsprechend gießen.

Da Eiben eher gemächlich wachsen, wählst Du für Deine Hecke am besten Pflanzen, die schon etwas größer sind. So musst Du weniger lange warten, bis sie dir einen vollständigen Sichtschutz bieten. Bei Setzlingen mit einer Höhe von bis zu 1,50 Metern brauchst Du etwa drei Pflanzen pro Meter. Sind die Pflanzen bereits höher, reichen auch drei Pflanzen auf zwei Meter. Wähle den Abstand im Zweifelsfall lieber immer etwas größer, so beugst Du Pilzbefall durch zu dichtes Pflanzenwachstum vor.

Wenn Du es besonders eilig mit Deinem Sichtschutz hast, kannst Du Deine Eibenhecke auch zweireihig anlegen. Dazu pflanzt Du die Setzlinge quasi in einem Zickzack-Muster. Das benötigt meistens mehr Pflanzen und ist deshalb teurer, dafür besteht von Anfang an ein erster Sichtschutz, der schnell dichter und undurchdringlich wird.

Im Vergleich zu den meisten anderen Heckenpflanzen werden Eiben relativ flach gesetzt. Ansonsten kannst Du Dich an unsere Anleitung zum Hecken pflanzen halten. Achte am besten darauf, Handschuhe zu tragen, damit die giftigen Substanzen in der Eibe keine Hautreizungen auslösen können.

Eiben pflegen

Eibe

Kurz nach dem Pflanzen benötigen Eiben sehr viel Wasser, um gut anzuwachsen. Danach musst Du sie nur noch in sommerlichen Trockenzeiten und an trockenen Wintertagen etwas gießen. Während einige Pflanzen kalkhaltiges Leitungswasser nicht gut vertragen, ist die Eibe auch hier anspruchslos.

Auch was das Düngen angeht, macht Dir die Eibe das Leben wirklich leicht: Versorge sie im Frühjahr vor dem ersten Austrieb mit einem organischen Langzeitdünger oder bedecke den Boden mit Kompost. Vor allem an sandigen Standorten kannst Du diesen mehrmals im Jahr erneuern, weil die Nährstoffe dort besonders schnell ausgespült werden.

Als schnittverträgliches Gehölz vertragen Eiben auch starke Rückschnitte bis ins alte Holz. Sie sind daher leicht wieder in Form zu bringen, auch wenn sie längere Zeit vernachlässigt wurden. Ein starker Rückschnitt oder etwaiges auf den Stock setzen erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr vor dem ersten Austrieb. Ein weiterer Formschnitt kann Ende Juni bis Anfang Juli erfolgen. Spätestens bis Ende August solltest Du diese Pflegemaßnahmen aber abgeschlossen haben. Sonst erhöht sich das Risiko auf Frostschäden, weil die Triebe vor dem Winter nicht mehr vollständig ausreifen können.

Auch wenn alle Teile der Eibe giftig sind, kannst Du das Schnittgut problemlos kompostieren. Die Bakterien, die für die dortigen Verwesungsprozesse zuständig sind, bauen auch die Giftstoffe ab. Am besten zerkleinerst Du die Schnittreste gut, sonst dauert das Verrotten der Eibenzweige und -nadeln sehr lange. Kranke Pflanzenteile solltest Du stets über den Hausmüll entsorgen, sonst besteht die Gefahr, dass sich Pilze oder Schädlinge im Garten verbreiten.

Die häufigsten Probleme bei Eiben

Die Eibe wird nicht ohne Grund häufig als pflegeleicht bezeichnet – Schädlinge oder hohe Ansprüche an den Standort schränken das Wachstum der robusten Nadelgehölze nur selten ein.

Schädlinge

In sehr trockenen und heißen Sommern besteht ein Risiko für einen Befall mit Spinnmilben. Diese erkennst Du in der Regel am besten an den feinen Gespinsten, die sie zwischen den Nadeln weben. Ist Deine Eibenhecke nur leicht befallen, reicht es oft, sie alle paar Tage mit Wasser abzuspritzen. Das befördert einerseits die Tierchen von den Nadeln, vertreibt sie andererseits aber auch durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit. Hilft das nicht, entfernst Du stark betroffene Pflanzenteile am besten, bevor sich die Spinnmilben noch weiter ausbreiten. Außerdem kannst Du Nützlinge, allen voran Raubmilben, einsetzen.

Ebenfalls vereinzelt kommt ein Befall mit Blatt- oder Schildläusen vor. Diesen erkennst Du oft an gelblichen Verfärbungen und dem Abwerfen der Nadeln. Auch hier können mit Schlupfwespen Nützlinge als Maßnahme zum Einsatz kommen. Ansonsten helfen auch biologische Mittel, beispielsweise Brennnesselsud, oder Insektizide.

Krankheiten

Eibe Krankheiten

Stehen Eiben zu dicht oder feucht, können sie anfällig für Pilzerkrankungen werden. Behandeln kannst Du diese in der Regel nicht. Entferne die betroffenen Triebe großzügig und entsorge diese über den Hausmüll. Anschließend solltest Du auf ausreichende Düngung achten, damit sich die Pflanzen gut erholen können. Ist schon ein Großteil von einem Pilz betroffen, ist die Eibe unter Umständen nicht mehr zu retten. Achte deshalb schon beim Pflanzen darauf, dass sich keine stauende Feuchtigkeit unter oder zwischen den Eiben bilden kann.

Verfärbungen der Nadeln

Färben sich die Nadeln der Eibe gelb, ist dies in der Regel ein Zeichen für Schädlingsbefall oder eine Krankheit. Braune Nadeln weisen meist auf eine unzureichende Wasserversorgung hin. Denke daran, dass Du junge Eiben das ganze Jahr über gießen musst, wenn es trocken ist. Da sie die Nadeln nicht abwerfen, verdunsten sie über diese auch im Winter viel Wasser. Eine Mulchdecke kann den Wasserbedarf durch die geringere Verdunstung aus dem Boden etwas reduzieren.

Braune Verfärbungen an den Nadeln im Winter können aber auch einen anderen Ursprung haben. Junge Pflanzen schützen dadurch ihre Triebe in der vollen Sonne vor Frost. Die Farbe verwandelt sich im Frühjahr von selbst wieder zurück in ein saftiges Grün. Im Erwachsenenalter vertragen die Pflanzen pralle Sonne zunehmend besser und die Verfärbungen nehmen ab.

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